Bildmaterial: Julia und Stefan Heinen, Plakat: Martin Brückmann

 

Das Herbstkonzert der Sängervereinigung 1873/89 Nieder-Erlenbach am 20.10.2019

 

Es war ein schöner herbstlicher Auftakt, als die Sängervereinigung zum Herbstkonzert in die evangelische Kirche eingeladen hatte.

Die Sängerinnen in dunkler Kleidung mit bunten Schals, die Sänger im schwarzen Anzug, die heimische Atmosphäre der evangelischen Kirche, stimmungsvolle Musik und Gedichte.

Klassische Musikstücke, traditionelle Weisen, geistliche Musik und dann wurde es weltlich, munter bis unerwartet.

Man merkte sehr, wie Chorleiter Maarten van Leer die Chöre forderte. Während der Sopran des Frauenchors stimmlich bis zum hohen C kletterte, überzeugten die Herren mit Stimmgewaltigkeit.

Bei den Damen endete der musikalische Vortrag nach Musikstücken wie „Abendsegen“, „Amazing grace“ und „Green sleves“ mit „Adiemus“. Der Vortrag des bekannten Stücks (mit den Kunstworten) entwickelte nach sanfter Steigerung ein beeindruckendes Klangvolumen und riss die Zuhörer in seinen Bann.

Die Herren zeigten Bandbreite. Vom klassischen „Das Morgenrot“, „Zum Gloria“ und „Santus“, ging ihr Vortrag zu zwei Trinkliedern und endete mit dem Liebeslied „Weit, weit weg“.

Der gemischte Chorsatz „Die launische Forelle“ (Franz Schöggl im Stile Franz Schuberts) zauberte dann beeindrucktes Erstaunen und auch Heiterkeit in die Gesichter der Zuhörenden.  Schuberts Thema „Die Forelle“ mit der Melodie der kleinen Nachtmusik zu hören, dann mit den Akkorden von Beethovens Egmont-Ouvertüre, als italienisches Volkslied „Tiritomba“ oder Tonfolgen aus dem Tannhäuser war ein Erlebnis.

Da zeigte sich die gut geübte Einigkeit zwischen Chören und Dirigent, wandlungsfähig und engagiert.

Selbst die kurzen Pausen, als die Chorformation wechselte, wurde durch die vorgetragenen Gedichte zur herbstliche Kurzweile.

Es war ein wirklich gelungenes Konzert, und dass statt Eintrittsgeldern um Spenden gebeten wurde, war für die Sängervereinigung und die evangelische Kirche eine Win-win-Situation.

 

Susanne Elnain-Weiser